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Förderverein

Ausflug ins Faust-Museum am 10.11.2022

Um 7.15 Uhr ging es für uns los. Nach einer zweistündigen Busfahrt kamen wir in Knittlingen an. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg durch die historische Altstadt bis hin zum Museum, einem wunderschönen Fachwerkhaus. Hier wurden wir herzlich von Frau Dr. Roth, der Leiterin des Museums, empfangen. 

Nun ging es auch schon los mit der Führung. Zunächst stellte uns Frau Roth die historischen Gegebenheiten zu der Zeit, in der Faust gelebt haben soll, vor. Tatsächlich gibt es bis heute keine eindeutigen Beweise dafür, dass es Faust wirklich gegeben hat, allerdings deuten viele Quellen darauf hin, dass er in Knittlingen, gegenüber des Museums, geboren wurde. Die Museumsleitern erzählte uns von verschiedenen Personen, die damals von der Familie Faust berichteten. Daraus ließ sich ein Netz aus Informationen über Fausts Leben erstellen, welches anschaulich im Museum dargestellt ist. 

Im Obergeschoss ging es um Fausts Tätigkeiten. Ein Raum war eingerichtet wie ein Alchemie-Labor. Im nächsten ging es um die "dunkle Magie". Hier war z. B. ein sternförmiger Giftschrank mit sechs Zacken ausgestellt, welcher im Geburtshaus von Faust gefunden wurde. Genauere Hintergründe zu diesem Schrank werden zurzeit noch wissenschaftlich erforscht. Wir finden es bewundernswert, dass das Museumsteam noch heute versucht, das Leben von Faust zu entschlüsseln, denn es ist noch lange nicht alles bekannt.

Im 2. Obergeschoss ging es dann mit dem literarischen Faust und dem Werk von Goethe weiter. Dort lag der Fokus auf den drei Hauptfiguren: Faust, Mephisto und Gretchen. Diese wurden anschaulich vorgestellt und deren Beziehungen erklärt. Frau Roth erläuterte verschiedene Interpretationen der Figuren, die wir selbst aus dem Unterricht noch nicht kannten.

Uns hat überrascht, aus wie vielen verschiedenen Blickwinkeln man die Tragödie sehen kann. Auch die Bilder, Statuen und Modelle aus verschiedenen Film- und Theaterinszenierungen, die dort ausgestellt waren, zeigen, wie man die Handlung auf unendlich vielen Wegen darstellen kann. 

Zum Abschluss erhielten wir einen Flyer mit der sogenannten "Faust-Formel", welche die Grundlage für den darauffolgenden Workshop darstellte. Wir sollten das Prinzip von einem Pakt, der zwischen einer Figur mit unstillbarem Verlangen und einer Teufelsfigur, die dieses Verlangen zu erfüllen verspricht, geschlossen wird, an einem Beispiel belegen. Dabei fiel auf, wie verbreitet dieses Modell in Film und Literatur ist. Man kann es sogar auf aktuelle politische Ereignisse übertragen. 

Wir fanden den Ausflug sehr aufschlussreich, da viele Informationen enthalten waren, die wir gut für den Unterricht nutzen können. Die Führung war zwar etwas lang, aber durch die enthusiastische Vortragsweise war man durchgehend aufmerksam. Wir hätten uns gewünscht, noch etwas Zeit zu bekommen, um die Ausstellung selber anzuschauen, da diese sehr originell und kreativ war. 

Vielen Dank für die Unterstützung des Fördervereins, durch die dieser Ausflug möglich gemacht wurde!

Antonia Hublow & Helena Wulle

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