Leseportfolio goes UniversitY – Workshop an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main
Die Deutschklasse 9b von Frau Cappucci-Lüders durfte im Rahmen der Ausstellung „Von Listen und Lücken“ im Oktober 2023 an der Goethe-Universität in Frankfurt ihre Leseportfolios vorstellen und erklären, wie Leseförderung durch das Vorstellen des eigenen Leseprozesses mithilfe der Leseportfolios an unserer Schule funktioniert. Die Ausstellung wurde organisiert von #breiterkanon, einem Netzwerk von Literaturwissenschaftlern, Journalistinnen und Lehrern, das den Lesekanon kritisch hinterfragt. Carla und Lara haben den folgenden Text zu unserem Tag an der Uni verfasst:
Am Montag, dem 9. Oktober 2023, durften wir mit unserer Klasse ein wenig Uniluft schnuppern. Wir waren eingeladen, am Workshop „Von Listen und Lücken“ teilzunehmen. Nach der Begrüßung im Schopenhauer-Studio der Universitätsbibliothek der Goethe-Universität Frankfurt lasen wir zur Einführung das Gedicht „Der Luftschiffer“. Jetzt musste die Klasse raten, ob es von einem Mann oder einer Frau verfasst worden war. Nur eine Person vermutete als Autorin eine Frau. Tatsächlich wurde das Gedicht, das bereits 200 Jahre alt ist, von einer Frau geschrieben: Karoline von Günderrode, einer deutschen Dichterin der Romantik.
Anschließend wurde es praktischer – der Beruf des Buchbinders wurde uns vorgestellt: Wir durften Papiere, Leder, Holz, Pappe und Bücher aller Art anfassen. Die Buchbinderin erklärte uns, was der Unterschied zwischen Restauratoren und Buchbindern ist. Während Restauratoren alte Dinge erneuern, schaffen Buchbinder Neues.
Danach haben wir uns online die Lückenliste von #breiterkanon angesehen. Sie enthält Bücher, die nicht in der Schule gelesen werden.
In der angeschlossenen Ausstellung „Von Listen und Lücken“ waren auch Leseportfolios von Schülern unserer Klasse zu sehen. Anhand eines Tortendiagramms sollten wir schätzen, wie sich der Anteil der Autorinnen von Büchern, die in der Schule gelesen werden, bis zur Oberstufe entwickelt. Wir haben herausgefunden, dass der Prozentsatz von Autorinnen mit jeder Klassenstufe abnimmt.
Hinterher hörten wir uns eine Präsentation über Lesebiografien aus der Kindheit von Studenten der Uni Siegen an. Interessant war zu hören, was Lesen für die Studenten bedeutete: Für manche war das Lesen eine Realitätsflucht, für andere hatte es einen religiösen Hintergrund, oder Kinderbuch-Charaktere, wie zum Beispiel Conni, wurden zu einer Art Wegbegleiter oder gar zur Freundin.
Zum Schluss haben wir uns mit der Dichterin May Ayim, speziell mit ihrem Gedicht „blues in schwarz weiss“, beschäftigt und auch Kurrentschreiben geübt. Es war ein schöner und erlebnisreicher Tag, der uns auch durch das Mittagessen in der Mensa gemeinsam mit den Studenten ein Uni-Feeling verschaffte.
Carla Fritzen und Lara Contente Halbsguth, 9b