Pull-Out-Projekttag der MTS: Besuch des Deutschen Architekturmuseums Frankfurt – Wie manifestiert sich Protest im öffentlichen Raum? Protestcamps und Protestplakate
Im Rahmen unserer Pull-Out-Projekttage für hochbegabte und leistungsstarke Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 8 und 9 besuchten wir am Dienstag, dem 16. Januar 2024, das Deutsche Architekturmuseum (DAM) in Frankfurt. Der Zweck der Exkursion war es, den Schülern einen Einblick in die Welt der Architektur sowie in die Thematik der Protestbewegungen und Protestcamps zu bieten.
Zu Beginn des Workshops gab es einen einführenden Dokumentarfilm zum Thema „Protestbewegungen und Protestcamps“ mit vielen prominenten Beispielen aus der jüngeren Geschichte. Der Film beleuchtete die vielfältigen Formen des Protests, angefangen von Bürgerrechtsbewegungen bis hin zu Umweltaktivismus und politischen Demonstrationen. Die Schüler verfolgten gebannt die Geschichten von Menschen, die sich für ihre Überzeugungen einsetzten und Veränderungen herbeiführten, sei es durch Sit-in-Proteste, die Besetzung öffentlicher Plätze oder durch das Errichten von Protestlagern. Am Rande wurde zum Beispiel auch die Entstehung des „peace“-Zeichens erläutert.
Nach dem Film folgte ein interaktiver Workshop, der die Schüler dazu ermutigte, ihre eigenen Gedanken und Ideen zum Thema „Protest“ in die Tat umzusetzen. Unter Anleitung einer studierten Designerin wurden die Schüler ermutigt, kreativ zu werden und Protestplakate zu gestalten.
Die Vielfalt der entstandenen Plakate war beeindruckend: Einige Schüler entwarfen Plakate, die auf die Problematik von Müll in den Ozeanen aufmerksam machten: „Alles landet auf deinem Teller“. Die Botschaften auf diesen Plakaten riefen zu mehr Umweltschutz und Müllvermeidung auf und forderten ein Umdenken im Umgang mit Plastik und Verpackungsmaterialien. Denn am Ende der Nahrungskette steht wieder der Mensch selbst.
Andere Schüler setzten sich auf eher humorvolle Weise für ihre Anliegen ein: Sie entwarfen Plakate, die für Pommes frites in der Cafeteria der Schule warben oder für schnelles Internet: Digitalisierung jetzt! Diese Plakate zeigten eine spielerische Seite des Protests und machten auf eine alltägliche, aber für viele Schüler wichtige Angelegenheit aufmerksam.
Der Workshop bot den Schülern nicht nur eine kreative Möglichkeit, ihre Gedanken auszudrücken, sondern regte auch zum Nachdenken über die Bedeutung von Protest und sozialem Engagement an. Durch die praktische Erfahrung des Plakatgestaltens konnten die Schüler ein tieferes Verständnis für die Kraft kollektiven Handelns und dafür gewinnen, wie wichtig es ist, seiner eigenen Meinungen Ausdruck zu verleihen. So verließen die Schüler das Deutsche Architekturmuseum Frankfurt inspiriert von den Geschichten des Protests und vielleicht motiviert, ihre Stimmen für eine bessere Welt zu erheben.
Dr. Martin Gassel